Kennst du das auch? Dein Kind hat eine neue Fähigkeit gelernt oder will etwas Neues ausprobieren – und plötzlich wird es schwierig. Ob beim Malen, Singen, Radfahren oder einem anderen Lernprozess – Kinder in der Altersgruppe von 3 bis 5 Jahren stehen ständig vor neuen Herausforderungen, die sie in ihrer Entwicklung fördern, aber auch manchmal frustrieren können. Als Mama von zwei Kindern sehe ich das bei meinen Kleinen jeden Tag. Manchmal läuft es gut und sie sind voller Begeisterung, aber es gibt auch Momente, in denen sie an sich zweifeln oder aufgeben möchten.

Die Herausforderung besteht darin, ihnen zu helfen, dranzubleiben und die Motivation zu bewahren. Aber wie genau unterstützt man ein Kind, das Schwierigkeiten beim Erlernen neuer Fertigkeiten hat? In diesem Artikel möchte ich meine Erfahrungen teilen und dir praktische Tipps an die Hand geben, wie du dein Kind dabei begleiten kannst, diese schwierigen Phasen zu überwinden und Freude am Lernen zu entwickeln.


1. Warum haben Kinder in diesem Alter Schwierigkeiten beim Erlernen neuer Fertigkeiten?

Vielleicht fragst du dich, warum Kinder immer wieder auf Herausforderungen stoßen, wenn sie neue Dinge lernen. Es liegt an der Entwicklung ihres Gehirns und ihrer Fähigkeiten.

„Mit 3 bis 5 Jahren befinden sich Kinder in einer wichtigen Phase der kognitiven, emotionalen und physischen Entwicklung. Ihr Gehirn ist unglaublich flexibel, aber auch schnell überfordert, wenn neue Fertigkeiten auf sie zukommen. Es ist ein Balanceakt zwischen Neugier und Frustration, und es ist völlig normal, dass sie hin und wieder an ihre Grenzen stoßen.“

Ein weiterer Grund für Schwierigkeiten ist, dass Kinder in dieser Altersgruppe noch nicht immer die Geduld haben, etwas immer wieder zu üben, bis es klappt. Ihre Frustrationstoleranz muss noch entwickelt werden. Sie wollen sofort Erfolg sehen – was oft zu Entmutigung führen kann, wenn das nicht passiert.

2. Wie erkennst du, ob dein Kind Schwierigkeiten beim Erlernen einer neuen Fähigkeit hat?

Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, auf die Zeichen zu achten, die mein Kind mir gibt. Hier sind einige typische Anzeichen, dass ein Kind mit dem Erlernen einer neuen Fähigkeit kämpft:

  • Frustration oder Wutausbrüche: Wenn dein Kind bei einem bestimmten Schritt des Lernens laut wird oder wütend reagiert, könnte das ein Zeichen sein, dass es überfordert ist.
  • Vermeidung: Manche Kinder neigen dazu, Aufgaben zu meiden, die sie nicht sofort beherrschen. Wenn dein Kind plötzlich weniger Interesse an einer neuen Aktivität zeigt, könnte es ein Hinweis darauf sein, dass es sich unwohl fühlt.
  • Weinen oder Verzweiflung: Besonders bei jüngeren Kindern ist das Weinen eine natürliche Reaktion auf Frustration, wenn sie das Gefühl haben, etwas nicht zu schaffen.

Wenn du solche Anzeichen bei deinem Kind bemerkst, ist es wichtig, ruhig zu bleiben und das Gespräch zu suchen. Kinder in diesem Alter können noch nicht immer selbst ausdrücken, warum sie Schwierigkeiten haben, also helfen wir ihnen, diese Gefühle zu benennen und zu verstehen.

3. Wie kannst du dein Kind unterstützen, dranzubleiben?

Als Mama finde ich es wichtig, dass meine Kinder das Gefühl haben, dass sie immer Unterstützung bekommen – egal wie schwierig es wird. Hier sind einige Möglichkeiten, wie du dein Kind ermutigen kannst, nicht aufzugeben:

  • Positive Verstärkung: Ich versuche, viel Lob und Anerkennung zu geben, selbst wenn mein Kind nur kleine Fortschritte macht. Anstatt zu sagen „Du hast es noch nicht geschafft“, sage ich lieber „Du hast es fast geschafft! Du bist schon so weit gekommen!“ Positive Verstärkung stärkt das Selbstvertrauen und motiviert, weiterzumachen.
  • Geduld zeigen: Es ist nicht immer einfach, aber ich versuche, geduldig zu bleiben, wenn mein Kind frustriert ist. Ich erinnere mich daran, dass Lernen ein Prozess ist und dass es in Ordnung ist, Fehler zu machen. Ich sage oft: „Jeder macht Fehler, und das ist okay! Es ist wichtig, dass wir aus ihnen lernen.“
  • Kleine Schritte: Statt mein Kind mit einer ganzen Aufgabe zu überfordern, teile ich die Fertigkeit in kleine, machbare Schritte. Wenn es beim Malen Schwierigkeiten mit den Linien hat, fange ich vielleicht mit einfachen Formen an und baue langsam darauf auf.
  • Spaß und Abwechslung: Ich versuche, den Lernprozess spielerisch zu gestalten. Wenn es beim Üben von Zahlen oder Buchstaben müde wird, baue ich ein lustiges Spiel daraus oder lasse es mit Bausteinen oder Aufklebern lernen. Das weckt die Freude am Lernen und macht die Übung weniger anstrengend.

4. Wie können Rituale und Routinen helfen?

In der Erziehung von Kleinkindern habe ich festgestellt, dass Routinen und Rituale besonders hilfreich sind, wenn es darum geht, ihnen bei schwierigen Aufgaben zu helfen.

„Kinder brauchen Struktur, und das gilt auch für den Lernprozess. Wenn wir regelmäßig bestimmte Übungen oder Spiele einbauen, wird das Lernen zu einem vertrauten Bestandteil ihres Alltags. Sie lernen, dass es okay ist, Zeit zu investieren und regelmäßig zu üben, um Fortschritte zu sehen.“

Ein einfaches Ritual, das ich mit meinen Kindern entwickelt habe, ist das tägliche „Lern- oder Übungsritual“. Das kann ein kurzes Singen eines Liedes oder das Üben von Zahlen oder Farben sein, je nachdem, was gerade ansteht. Das Ritual gibt den Kindern das Gefühl von Sicherheit und Stabilität, was ihre Frustration verringern kann.

5. Wie wichtig ist die Rolle von Vorbildern?

Ich habe auch bemerkt, wie viel Einfluss ich als Mama auf meine Kinder habe, wenn es darum geht, wie sie mit Herausforderungen umgehen.

„Wenn ich ihnen zeige, dass ich selbst Herausforderungen positiv angehe und mich nicht entmutigen lasse, lernen sie von meinem Verhalten. Ich sage oft: „Ich muss das auch noch üben, um besser zu werden. Aber ich gebe nicht auf!“. So merken meine Kinder, dass Fehler Teil des Lernprozesses sind und dass es okay ist, Zeit zu brauchen, um neue Dinge zu lernen.“

Wenn sie sehen, dass ich mit einer schwierigen Aufgabe geduldig bin und daran arbeite, zeigt es ihnen, dass auch sie es schaffen können – mit etwas Übung und Zeit.


Fazit:

Es ist ganz normal, dass Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren auf Schwierigkeiten stoßen, wenn sie neue Fertigkeiten erlernen. Als Eltern können wir ihnen dabei helfen, diese Herausforderungen zu meistern, indem wir Geduld, Unterstützung und positive Verstärkung bieten. Kinder brauchen Raum, um zu wachsen, zu experimentieren und Fehler zu machen – und je mehr wir sie ermutigen, desto mehr Vertrauen gewinnen sie in sich selbst. Das Wichtigste ist, dass sie lernen, dass Lernen Spaß machen kann und dass es in Ordnung ist, Zeit zu brauchen, um etwas Neues zu beherrschen.


FAQ:

1. Wie kann ich meinem Kind helfen, nicht aufzugeben?

Ermutige es mit positiver Verstärkung, lobe kleine Fortschritte und teile die Aufgabe in kleinere, leichter erreichbare Schritte auf. Gib ihm Raum, Fehler zu machen, und zeige Geduld.

2. Was mache ich, wenn mein Kind regelmäßig aufgibt?

Versuche, die Gründe herauszufinden. Ist es Frustration? Mangelndes Interesse? Biete alternative Lernmethoden oder eine andere Herangehensweise an, die es weniger überwältigend macht.

3. Ist es normal, dass Kinder in diesem Alter Schwierigkeiten beim Lernen haben?

Ja, das ist völlig normal. Kinder entwickeln sich in ihrem eigenen Tempo, und es gibt viele Phasen der Frustration und des Wachsens. Diese Herausforderungen sind Teil des Lernprozesses.

4. Sollte ich mein Kind dazu drängen, weiterzumachen, auch wenn es nicht will?

Es ist wichtig, es zu ermutigen, aber nicht zu drängen. Gib deinem Kind die Möglichkeit, auf eigenen Wunsch weiterzumachen, und biete positive Unterstützung an, wenn es dazu bereit ist.

Von Amanda

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