Bald ist es wieder soweit: Die Adventszeit steht vor der Tür. Wie jedes Jahr freuen wir uns auf den Duft von Tannenzweigen, Zimtsternen, Kerzen und vielleicht die ersten Schneeflocken. Dabei ist der Adventskranz ein fixer Bestandteil der Vorweihnachtsstimmung, der unser Zuhause in ein warmes Licht taucht und uns an die bald kommenden Festtage erinnert. Doch gerade, wenn du Kinder zwischen drei und fünf Jahren hast, fragst du dich vielleicht: Muss es jedes Jahr ein neuer Kranz sein, der nach den Festtagen im Müll landet? Geht das nicht auch nachhaltiger?
Ich bin selbst Mama von zwei Kindern, die beide total auf Weihnachtsdeko abfahren. Meine Kids sind jetzt drei und fünf und fordern jedes Jahr aufs Neue unsere Kreativität heraus. Dabei ist mir wichtig, ihnen ein Gefühl dafür zu vermitteln, dass wir nicht nur schöne, sondern auch verantwortungsvolle Entscheidungen treffen können. Ein nachhaltiger Adventskranz ist dafür ein wunderbares Beispiel. Er zeigt, dass wir auch in der Weihnachtszeit auf unsere Umwelt achten können – ohne auf den Zauber der Kerzenzeit zu verzichten.
In diesem Artikel gebe ich dir fünf erprobte Tipps für einen nachhaltigen Adventskranz, erzähle von meinen eigenen Erfahrungen und gehe auf einige der besten Fragen aus dem Netz ein, die Eltern wie du und ich rund um das Thema Nachhaltigkeit im Advent stellen. Am Ende findest du noch ein kleines FAQ, in dem ich häufig gestellte Fragen bündele.
5 Tipps für einen nachhaltigen Adventskranz
- Verwende Naturmaterialien aus deiner Umgebung
Einer der einfachsten Schritte zu einem nachhaltigeren Adventskranz ist, Materialien aus deiner direkten Umgebung zu nutzen. Du kannst mit deinen Kindern einen kleinen Spaziergang machen und dabei Tannenzweige sammeln, die vielleicht vom letzten Sturm abgebrochen sind. Auch Hagebutten, Efeu, Zweige von Beerensträuchern oder Zapfen lassen sich wunderbar einbinden. Achte darauf, nur das mitzunehmen, was bereits auf dem Boden liegt oder in Maßen von Sträuchern geschnitten werden darf. So lernen deine Kinder nicht nur, dass die Natur ein Schatz ist, aus dem wir schöpfen können, sondern auch, dass wir achtsam mit ihr umgehen sollten.Persönliche Erfahrung:
Letztes Jahr haben wir mit meinen beiden Kleinen einen Sonntagsspaziergang gemacht. Sie waren so stolz darauf, die „schönsten Zapfen“ zu finden, die dann später ihren Platz im Adventskranz fanden. Es war richtig schön zu sehen, wie sie beim Binden des Kranzes jedes Teil wiedererkannten. Für sie hatte der Kranz dadurch viel mehr Bedeutung. - Wiederverwendbare Grundgerüste nutzen
Statt jedes Jahr einen komplett neuen Kranz aus Stroh oder Styropor zu kaufen, kannst du ein wiederverwendbares Grundgerüst nutzen. Metallringe, die du jährlich neu mit Grünzeug umwickelst, sind langlebig und sehen toll aus. Auch ein alter Weidenkranz, den du einmal gekauft oder selbstgeflochten hast, kann immer wieder mit neuem Grün geschmückt werden. So sparst du Ressourcen und musst nicht ständig etwas Neues anschaffen.Tipp aus dem Netz:
Viele Eltern fragen online: „Wie kann ich den Kranz stabil halten, ohne Kleber zu benutzen?“ Eine tolle Idee, die ich gefunden habe: Du kannst Sisalschnüre, Bast oder Hanfseile verwenden, um Zweige und Deko festzubinden. Das ist nicht nur umweltschonend, sondern gibt dem Kranz auch einen hübschen, natürlichen Look. - Auf nachhaltige Kerzen setzen
Konventionelle Kerzen bestehen oft aus Paraffin, einem Erdölprodukt. Es gibt aber immer mehr umweltfreundliche Alternativen. Bienenwachskerzen sind zwar etwas teurer, aber sie brennen lange, duften wunderbar und unterstützen Imkereien. Oder du setzt auf pflanzliche Wachse wie Rapswachs oder Sojawachs. Diese Kerzen sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern meist auch rußärmer und gesünder für die Innenraumluft. Gerade wenn kleine Kinder in der Nähe sind, ist es beruhigend, etwas weniger Schadstoffe in der Luft zu haben.Persönliche Erfahrung:
Im letzten Jahr haben wir auf Rapswachskerzen umgestellt. Mein Fünfjähriger war fasziniert davon, dass Kerzen auch „aus Pflanzen“ gemacht werden können. Er wollte sofort wissen, wie man denn „Rapswachs erntet“, und wir hatten eine lehrreiche Google-Session. Das hat so richtig Spaß gemacht – und uns allen ein wenig Bewusstsein verschafft. - Minimalistisch schmücken
Manchmal ist weniger mehr. Statt den Adventskranz mit viel Plastikdeko zu überladen, kannst du auf wenige, dafür hochwertige und nachhaltige Elemente setzen. Ein paar rote Schleifen aus Stoff (die du jedes Jahr wiederverwenden kannst), ein bisschen getrocknete Orange, Zimtstangen oder ein paar gesammelte Zapfen reichen völlig aus, um eine warme, weihnachtliche Atmosphäre zu schaffen. Das Gute: Wenn man weniger Kram an den Kranz hängt, fällt das Aufräumen nach Weihnachten auch gleich viel leichter. Und du kannst deinen Kindern zeigen, dass Schönheit nicht von Masse, sondern von sorgfältiger Auswahl kommt.Frage aus dem Netz:
„Wie kann ich den Adventskranz haltbar machen, ohne Chemie?“
Ein einfacher Trick: Sprühe die Zweige leicht mit Wasser ein und stelle den Kranz nachts an einen kühleren Ort. Oder du verwendest Anti-Austrocknungs-Sprays auf Wasserbasis, die natürlicher sind als chemische Varianten. Auch ein kühler Flur kann Wunder wirken. - Den Kranz nach der Weihnachtszeit sinnvoll weiterverwenden
Wenn die Feiertage vorüber sind, muss dein Adventskranz nicht direkt auf dem Müll landen. Entferne die Kerzen, Schleifen und alles, was du im nächsten Jahr wieder verwenden kannst. Die Zweige kannst du entweder kompostieren oder sie in der kalten Jahreszeit als Unterschlupf für Tiere im Garten nutzen. Wer einen Kamin hat, kann trockenes Holz sogar später zum Anfeuern nutzen. So lernen deine Kinder: Auch nach Weihnachten kann man sorgsam mit den Resten umgehen, und vieles findet einen neuen Verwendungszweck.
Fazit: Nachhaltigkeit als Herzensprojekt
Ein nachhaltiger Adventskranz ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für das Familiengefühl. Indem du deine Kinder aktiv am Gestalten, Sammeln und Herstellen beteiligst, zeigst du ihnen, dass Schönheit und Freude nicht aus der Wegwerfgesellschaft kommen müssen. Vielmehr erlebt ihr gemeinsam, dass es ein besonderes Glück ist, Dinge selbst zu machen, aus der Natur zu schöpfen und verantwortungsvoll mit Ressourcen umzugehen.
Gerade bei Kindern im Alter von drei bis fünf Jahren kannst du damit den Grundstein für ein nachhaltiges Denken legen. Sie sind in einer Phase, in der sie die Welt begreifen wollen – also gib ihnen die Möglichkeit, sie von ihrer besten Seite kennenzulernen. Und wer weiß: Vielleicht wird der Adventskranz so jedes Jahr ein kleines Familienprojekt, auf das sich alle freuen.
FAQ – Häufig gestellte Fragen rund um den nachhaltigen Adventskranz
Frage 1: Muss ich wirklich alles selbst sammeln und basteln?
Nein, musst du nicht. Wenn dir das Sammeln in der Natur schwerfällt oder du keinen Zugang zu Tannenzweigen hast, kannst du auf regionale Märkte ausweichen. Dort verkaufen oft Gärtnereien oder Forstbetriebe Zweige aus nachhaltiger Waldwirtschaft. Du kannst auch einen Grundkranz kaufen und ihn selbst schmücken. Jeder kleine Schritt in Richtung Nachhaltigkeit zählt!
Frage 2: Sind nachhaltige Kerzen nicht teuer?
Hochwertige Kerzen aus Bienenwachs oder pflanzlichen Wachsen sind oft etwas teurer als herkömmliche Paraffinkerzen. Allerdings halten sie oft länger und brennen ruhiger ab. Die Investition lohnt sich – nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Gesundheit deiner Familie. Du kannst Kosten sparen, indem du die Kerzen nach Weihnachten richtig lagerst und im nächsten Jahr wiederverwendest, sofern sie noch intakt sind.
Frage 3: Wie kann ich meine Kinder einbinden, ohne dass es im Chaos endet?
Wähle Aufgaben, die altersgerecht sind. Ein dreijähriges Kind kann vielleicht schon helfen, Zapfen zu sammeln oder eine Schleife festhalten, während du sie bindest. Ein fünfjähriges Kind kann vielleicht schon mal versuchen, eine Zweigspitze vorsichtig an den Kranz zu halten. Wichtig ist, dass du Geduld hast. Es geht nicht um Perfektion, sondern um die Erfahrung. Wenn etwas schiefgeht, lacht darüber und macht es gemeinsam nochmal.
Frage 4: Kann ich den Kranz auch ohne echte Tannenzweige gestalten?
Natürlich! Du kannst ein Gerüst aus getrockneten Gräsern, Moos oder anderen natürlichen Materialien nutzen. Auch Zweige von immergrünen Sträuchern oder Eukalyptus (wenn du ihn regional beziehen kannst) sehen toll aus. Wichtig ist, dass es nachhaltig und umweltschonend ist. Erlaubt ist, was gefällt – solange es respektvoll mit der Natur umgeht.
Frage 5: Was mache ich, wenn mir die Zeit fehlt, selbst kreativ zu werden?
Es ist völlig okay, wenn du nicht alles selber machen kannst. Vielleicht hast du einen örtlichen Floristen, der nachhaltige Adventskränze anbietet. Achte einfach darauf, nach umweltfreundlichen Materialien zu fragen. Ein Gespräch vor Ort lohnt sich. Oft kann man dabei einiges lernen und vielleicht sogar Inspiration für ein anderes Mal sammeln.
Ein nachhaltiger Adventskranz ist kein Hexenwerk, sondern eine liebevolle Entscheidung, die du jeden Advent neu treffen kannst.